Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) einfach erklärt (2023)

Video anzeigen

Dieser Artikel behandelt die Kosten- und Leistungsrechnung und erklärt dir ganz einfach was das Ziel und die Aufgaben der KLR sind.

Du bist eher der audiovisuelle Typ? Unser Video erklärt dir in nur wenigen Minuten alles was du zur Kosten- und Leistungsrechnung wissen musst. Also worauf wartest du noch?

Inhaltsübersicht
  • Kosten- und Leistungsrechnung einfach erklärt
  • Kosten- und Leistungsrechnung Definition
  • Kosten und Leistungsrechnung Ziel
  • Kosten- und Leistungsrechnung Aufgaben
  • Kosten- und Leistungsrechnung Schema
  • Kosten- und Leistungsrechnung Zusammenfassung
  • Kostenrechnung im engeren und im weiteren Sinne

Kosten- und Leistungsrechnung einfach erklärt

im Videozur Stelle im Video springen

(00:10)

Die Kosten- und Leistungsrechnung, kurz KLR genannt, ist ein Instrument des internen Rechnungswesens und beschäftigt sich mit den Kosten und Leistungen eines Unternehmens, die in direktem Zusammenhang mit der innerbetrieblichen Leistungserstellung stehen.

Kosten- und Leistungsrechnung Definition

im Videozur Stelle im Video springen

(00:32)

Die Kosten- und Leistungsrechnung kann auchals Kosten- und Erlösrechnung (KER) bezeichnet werden. Sie ist in derKostenrechnung (KoRe)anzutreffen und ist im Allgemeinen Teil der Betriebswirtschaftslehre. Sie dient der Veranschaulichung der Betriebsbilanz bzw. des Betriebsergebnisses (= Differenz zwischen Leistungen und Kosten). Als Gegenstück zur Finanzbuchhaltung ist die KLR nur an sehr wenige gesetzliche Regelungen gebunden. Zudem beinhaltet die Finanzbuchhaltung im Gegensatz zur Kosten- und Leistungsrechnung alle Aufwendungen und Erträge, unabhängig davon, ob sie dem betrieblichen Leistungsprozess entstammen oder nicht.

Nicht nur externe Leistungen oder Einkäufe stellen einen Kostenaufwand für ein Unternehmen dar, sondern auch die interne Leistungserbringung (Produktion). Diese verursachen durch den Ressourceneinsatz von beispielsweise Maschinenstunden oder Personal, Kosten für das Unternehmen.

Die Kosten- und Leistungsrechnung dient also dazu, die im Wertschöpfungsprozess entstandenen Kosten dem entsprechenden Verursacher zuzuordnen.

Die entstandenen Kosten werden dabei in drei Kriterien unterschieden:

  • Kostenarten: werden nach Kategorien gebildet, beispielsweise Materialkosten oder Personalkosten
  • Kostenstellen: bezeichnet den Ort der Kostenentstehung, z.B. Abteilungen oder Unternehmensbereiche
  • Kostenträger: bezeichnet die in einem Unternehmen hergestellten Produkte oder Dienstleistungen

Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) einfach erklärt (1)

direkt ins Video springen

Du bist gerade auf der Suche nach einem dualen Studium oder Ausbildungsplatz?Wir von Studyflix helfen dir weiter. ImStudyflix Ausbildungsportalwartenüber 30.000 freie Plätzeauf dich. Schau doch mal vorbei.

Du willst wissen, wofür du das ThemaKosten- und Leistungsrechnung (KLR)lernst? Über dasStudyflix Jobportalkannst du dich auf die Suche nach Praxiserfahrung begeben. Hier wartenüber 30.000Praktika, Werkstudentenstellen, Einstiegsjobs und auch Abschlussarbeiten auf dich. Schau doch mal vorbei.

(Video) Einführung in die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) - einfach erklärt

Kosten und Leistungsrechnung Ziel

im Videozur Stelle im Video springen

(01:05)

Ziel der KLR ist es, unternehmensinterne Informationen für die kurzfristige, also operative, Planung von Kosten und Erlösen, sowie für deren Kontrolle bereitzustellen. Dafür werden der Betriebsgewinn bzw. der Betriebsverlust ermittelt. Das Ergebnis der Kosten- und Leistungsrechnung zeigt dir also die Wirtschaftlichkeit deiner innerbetrieblichen Prozesse und liefert Antworten auf folgende Fragen:

  • Welches Produkt verursacht welche Kosten?
  • Welches Produkt liefert den größten Ertrag?
  • Welcher Kostenverursacher ist am innerbetrieblichen Wertschöpfungsprozess beteiligt?

Daraus lässt sich ableiten, dass die Kosten- und Leistungsrechnung vor allem eine Kontrollfunktion durch kontinuierliche Soll- und Ist-Vergleiche aufweist.

Kosten- und Leistungsrechnung Aufgaben

im Videozur Stelle im Video springen

(01:46)

(Video) Kosten und Leistungsrechnung - Übersicht, Beispiel und Erklärung

Als kurzfristiges Kontrollinstrument, überwacht die KLR den Einsatz der Produktionsfaktoren, also der Maschinen, Rohstoffe, etc. über den gesamten Wertschöpfungsprozess hinweg. Die Aufgaben sind folgende:

  • Kontrolle der Wirtschaftlichkeit der Prozesse, Abläufe, Abteilungen, etc. durch einen Soll-/Ist-Vergleich
  • Abgleich der Soll- und Ist-Kosten
  • Laufende und nachträgliche Kostenkalkulation, sowie Bewertung der Kostenträger
  • Ermittlung von Selbstkosten als Grundlage für die Preisgestaltung z.B. für öffentliche Aufträge
  • Erfassung aller Kosten und Leistungen
  • Umsetzung einer kurzfristigen Erfolgsrechnung
  • Bewertung von Warenvorräten in der Jahresbilanz und Übersicht über Warenvorräte
  • Informationsgewinnung zur Unterstützung von Entscheidungsprozessen, z.B. Preispolitik

Alles in allem kann man sagen, dass die Kosten- und Leistungsrechnung eine grobe und vor allem schnelle Übersicht über die finanzielle Situation des Unternehmens ermöglicht und dabei nur die innerbetrieblichen, also keine außerbetrieblichen Leistungsprozesse mit einbezieht.

Kosten- und Leistungsrechnung Schema

im Videozur Stelle im Video springen

(02:20)

Schauen wir uns ein kurzes Kosten- und Leistungsrechnung Schema an, um die Kosten und Leistungsrechnung Ziele, Aufgaben und Zusammenhänge besser zu verstehen.

Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) einfach erklärt (2)

direkt ins Video springen

Bereiche der Kosten- und Leistungsrechnung

In der Kosten- und Leistungsrechnung ist der Werteverzehr während des Produktionsprozesses, also die Kosten, sowie der Wertezuwachs, also die Erträge, von Bedeutung. Die Kosten der laufenden Unternehmensprozesse werden in der Kostenartenrechnung, Kostenstellenrechnung und Kostenträgerrechnung aufgeschlüsselt und zugeordnet.

Kostenartenrechnung

Schauen wir uns das Prinzip der Kostenartengliederung an:

GliederungskriteriumKostenart
ProduktionsfaktorBeschaffungskosten, Fertigungskosten, Vertriebskosten, ...
Art der KostenerfassungAufwandsgleiche Kosten, Kalkulatorische Kosten
Herkunft der KostengüterPrimärkosten, Sekundärkosten
ZurechenbarkeitEinzelkosten, Gemeinkosten
Abhängigkeit von BezugsgrößeVariable Kosten, Fixkosten

Beachte, dass in der Kostenartenrechnung nur primäre Kosten erfasst werden, wohingegen die Sekundärkosten in der Kostenstellenrechnung aufgeschlüsselt werden.

Kostenstellenrechnung

In der zweiten Stufe der KLR, der Kostenstellenrechnung, geht es darum, den Ort der Kostenentstehung zu untersuchen. Die Kostenstellenrechnung zielt dabei darauf ab, die Gemeinkosten auf die Kostenstellen, wie beispielweise den Bereich oder die Abteilungen des Unternehmens innerhalb der internen Leistungsverrechnung zu verteilen. Dies ermöglicht dem Unternehmen, die Wirtschaftlichkeit der Kostenstellen zu überprüfen. Man unterscheidet zwischen zwei Kostenstellen: den Hauptkostenstellen und den Hilfskostenstellen. Hauptkostenstellen sind dabei direkt an der Leistungserstellung beteiligt, wohingegen Hilfskostenstellen Vorleistungen für andere Kostenstellen erbringen.

(Video) Kosten- und Leistungsrechnung | Alles was du wissen musst!

Kostenträgerrechnung

Innerhalb der Kosten- und Leistungsrechnung liegt nun nur noch eine letzte Stufe vor uns, die Kostenträgerrechnung. Nachdem nach den ersten beiden Stufen bekannt ist welche und wo diese Kosten angefallen sind, möchte man mit der Kostenträgerrechnung die Frage klären, wofür die Kosten angefallen sind und diese einem Kostenträger (z.B. einem Produkt) zuordnen.

Dafür gibt es zwei Verfahren:

  • Kostenträgerstückrechnung
  • Kostenträgerzeitrechnung.

Die Kostenträgerstückrechnung ist das einfachere Verfahren und zielt darauf ab, die Stückkosten eines Produktes, also die Kosten pro Mengeneinheit, zu berechnen. Dafür wird ein sogenanntes Kalkulationsschema angewandt.

Die Kostenträgerzeitrechnung dient zur Berechnung der Gesamtkosten eines Kostenträgers innerhalb einer bestimmten Periode. Diese Kosten werden in einem nächsten Schritt den Erlösen gegenübergestellt, wodurch der kurzfristige Betriebserfolg ermittelt werden kann. Dies kann entweder durch das Gesamtkostenverfahren (GKV) oder das Umsatzkostenverfahren (UKV) erfolgen.

Kostenrechnungssysteme

Je nach Umfang der Kosten unterscheidet man in der Kostenrechnung zwischen der Vollkostenrechnung und der Teilkostenrechnung. Wie du in unserem Schema erkennen kannst, wird in Abhängigkeit ihrer Dringlichkeit und der Investitionshöhe eine spezifische Rechnungsmethode angewandt.

Die Vollkostenrechnung kann man dabei in die folgenden Rechnungen unterteilen:

  • Plankostenrechnung: Durch einen Kostenplan sollen künftige Verbräuche an Produktionsfaktoren, die bei einem normalen Arbeitsablauf erreicht werden sollen, im Voraus ermittelt.
  • Normalkostenrechnung: Berechnung der durchschnittlichen Ist-kosten mehrerer vergangener Perioden.
  • Istkostenrechnung: Berechnet die Kosten einer vergangenen Abrechnungsperiode.

Die Teilkostenrechnung können wir unterteilen in die

  • Deckungsbeitragsrechnung: Berechnet die Differenz zwischen Erlösen und den variablen Kosten, um einen Betrag zu ermitteln, der zur Deckung der Fixkosten zur Verfügung steht.
  • Grenzplankostenrechnung: Hierbei handelt es sich um ein spezielles Verfahren der Plankostenrechnung. Kurzfristige Planungs- und Entscheidungsprozesse eines Unternehmens sollen mit relevanten Informationen zu Kosten versorgt werden.
  • Zielkostenrechnung: Diese Rechnung wird auch als Target Costing/Target Pricing oder Retrograde Kalkulation bezeichnet und dient primär als strategische Entscheidungshilfe in wettbewerbsintensiven Märkten.

Für die großen Investitionen eines Unternehmens kommt die Investitionsrechnung hinzu, welche eine sehr wichtige Grundlage für langfristige Entscheidungen darstellt. Hierfür werden alle finanziellen Konsequenzen einer Investition quantifiziert und verdichtet, damit schlussendlich eine Entscheidungsempfehlung abgegeben werden kann. Dieses Rechnungssystem zählt man allerdings nicht zur Kosten- und Leistungsrechnung.

Kosten- und Leistungsrechnung Zusammenfassung

im Videozur Stelle im Video springen

(04:06)

  • Die Kosten- und Leistungsrechnung ist Teilgebiet der Betriebswirtschaftslehre und befindet sich im internen Rechnungswesen.
  • Sie dient der unternehmensinternen Informationsbereitstellung und hilft, kurzfristige und langfristige Entscheidungen daraus abzuleiten.
  • Die KLR ist das Gegenstück zur Finanzbuchhaltung und betrachtet nur Aufwendungen und Erträge, die dem innerbetrieblichen Leistungsprozess entstammen
  • Die KLR hat grob drei Bereiche zur Aufgabe: die Kalkulation, die Kontrolle und die Planung von Kosten und Leistungen durch kontinuierliche Soll- und Ist-Vergleiche.
  • Die Kosten- und Leistungsrechnung umfasst drei Bereiche:
    • Kostenartenrechnung (Welche Kosten sind entstanden?)
    • Kostenstellenrechnung (Wo sind die Kosten entstanden?)
    • Kostenträgerrechnung (Wofür sind die Kosten angefallen?)

Kostenrechnung im engeren und im weiteren Sinne

Im Rahmen der Kostenrechnung kannst du in der Theorie zwischen der Kostenrechnung im engeren und im weiteren Sinne unterscheiden. Auch wenn dies in der Praxis nicht wirklich gängig ist, erklären wir dir kurz den Unterschied.

Kostenrechnung im engeren Sinne meint eigentlich nur die Messung des bewerteten, betriebszweckbezogenen Güterverzehrs der Periode. Was zum Teufel ist das, frägst du dich? Das ist ganz einfach: Der bewertete, betriebszweckbezogene Güterverzehr bezeichnet einfach die Kosten, die dir für dein Unternehmen entstanden sind. Hast du eine Autofirma und kaufst Mehl, um Kuchen zu backen, wäre das nicht betriebszweckbezogen – denn dein Betriebszweck ist es ja, Autos zu produzieren. Hättest du stattdessen eine Konditorei – dann wäre es etwas Anderes. Kuchen backen ist euer Betriebszweck – und somit müsstest du die Ausgabe für das Mehl bei der Kostenrechnung miteinbeziehen.

Kostenrechnung im weiteren Sinne wird auch oft Kosten- und Leistungsrechnung genannt. Davon hast du bestimmt schon einmal gehört. Unter Leistungsrechnung versteht man die Messung der bewerteten, betriebszweckbezogenen Güterentstehung der Periode. Du hast es wahrscheinlich schon erraten: Bei einer Autofirma wären das die Autos, die du produziert hast. Und in einer Konditorei – richtig, die leckeren Kuchen!

(Video) Abgrenzungsrechnung einfach erklärt

Beliebte Inhalte aus dem BereichInternes Rechnungswesen

  • FixkostendegressionDauer:03:23
  • EinstandspreisDauer:04:22
  • KostenDauer:04:48

FAQs

Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) einfach erklärt? ›

Die Kosten- und Leistungsrechnung (kurz: KLR) beschäftigt sich mit den Kosten und Leistungen, die in direktem Zusammenhang mit der innerbetrieblichen Leistungserstellung stehen. Sie bildet das Gegenstück zur Finanzbuchhaltung im betrieblichen Rechnungswesen – also das interne Rechnungswesen.

Was ist Kosten und Leistungsrechnung einfach erklärt? ›

Eine Kosten- und Leistungsrechnung ist eine Aufstellung der innerbetrieblichen Kosten. Diese Aufstellung wird anhand der Leistung ermittelt. Dadurch stehen die Kosten und die Leistungen im Fokus, die innerbetrieblich entstehen. Dadurch bildet die Kosten- und Leistungsrechnung das Gegenstück zu Finanzbuchhaltung.

Was sagt die KLR aus? ›

Die Kostenrechnung - auch Kosten- und Leistungsrechnung oder KLR genannt - ist Teil des betrieblichen Rechnungswesens. Sie dient der Information, Planung und Kontrolle von Kosten und Erlösen. Abzugrenzen davon sind Selbstkosten. Selbstkosten sind Kosten, die bei der Produktion von Gütern und Dienstleistungen entstehen.

Was gehört zur Kosten- und Leistungsrechnung? ›

Kosten- und Leistungsrechnung Zusammenfassung

Die Kosten- und Leistungsrechnung umfasst drei Bereiche: Kostenartenrechnung (Welche Kosten sind entstanden?) Kostenstellenrechnung (Wo sind die Kosten entstanden?) Kostenträgerrechnung (Wofür sind die Kosten angefallen?)

Welche sind die drei Stufen der Kosten- und Leistungsrechnung? ›

Die Kostenrechnung durchläuft nacheinander drei Stufen: die Kostenartenrechnung, die Kostenstellenrechnung und die Kostenträgerrechnung.

Was ist der Unterschied zwischen FIBU und KLR? ›

Bei der Finanzbuchhaltung werden Gewinne und Verluste eines Unternehmens gegenübergestellt, indem alle Ausgaben, Einnahmen und Investitionen berechnet werden. Die Kosten- und Leistungsrechnung nutzt nur einen Teil der verfügbaren Zahlen, um die Kosten und Erlöse eines Unternehmens gegenüberzustellen.

Warum ist Kosten und Leistungsrechnung erforderlich? ›

Die KLR ist ein wichtiges Instrument des Rechnungswesens und dient im Unternehmen vor allem zur Entscheidungsfindung. Sie kann sehr kurzfristig Informationen liefern und die Beurteilung von bereits getätigten Investitionen ermöglichen. Zur Planung der Kosten sind die Daten der KLR unabdingbar.

Was sind Kosten einfach erklärt? ›

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht werden als Kosten die Geldsummen bezeichnet, die zur Bezahlung für Güter oder Dienstleistungen ausgegeben wurde. Entscheidend ist, dass dieses Geld verwendet wird, um die betriebliche Leistung zu erbringen.

Was ist ein Aufwand und Ertrag? ›

Unter Aufwand und Ertrag wird die Summe der betriebswirtschaftlichen Leistungen eines Unternehmens verstanden, also sämtlicher Gewinn. Dazu zählen Einnahmen, also Auszahlungen, aus dem Verkauf von Produkten und Dienstleistungen sowie Bestandserhöhungen.

Was ist der Zweck der Kostenrechnung? ›

Die Kostenrechnung dient der Ermittlung von Preisuntergrenzen und durch Optimierung der Preise lassen sich Wettbewerbsvorteile erzielen. Auch in der Vertriebspolitik, Bereitstellungsplanung und Produktionsprogrammplanung spielen die Ergebnisse der Kostenrechnung eine wichtige Rolle.

Was sind Kostenarten in der KLR? ›

Die Kostenartenrechnung ist ein zentrale Bestandteil jeder betrieblichen Kostenrechnung und gleichzeitig die erste der drei Stufen der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR). In der Kostenartenrechnung werden die insgesamt angefallenen Kosten einer Periode erfasst und die Kostenarten anschließend gegliedert.

Was ist der Unterschied zwischen Aufwand und Kosten? ›

Aufwand: Reduzierung des Gesamtvermögens bzw. des gesamten Wertverzehrs (Geldvermögen plus Sachvermögen) für Waren und Dienstleistungen während einer Rechnungsperiode. Kosten: Reduzierung des betriebsnotwendigen Vermögens (Gesamtvermögen abzüglich des nicht betriebsnotwendigen Vermögens).

In welche Bereiche wird die KLR unterteilt? ›

Die Kosten- und Leistungsrechnung wird demnach in drei Bereiche unterteilt: Kostenartenrechnung, Kostenstellenrechnung und Kostenträgerrechnung.

Was sind variable Kosten KLR? ›

Variable Kosten sind veränderliche Kosten, deren Höhe vom Beschäftigungsgrad oder der Produktionsmenge abhängig ist. Gemeinsam mit den Fixkosten bilden die variablen Kosten die Gesamtkosten eines Unternehmens.

Wie wird die Kostenrechnung eingeteilt? ›

Die Kostenrechnung wird in folgende drei Teilgebiete unterteilt: Kostenartenrechnung. Kostenstellenrechnung. Kostenträgerrechnung.

Warum sollte jedes Unternehmen die Kosten- und Leistungsrechnung durchführen? ›

Die Kosten- und Leistungsrechnung ist eine wichtige Grundlage für die Entscheidungsfindung im Unternehmen. So lassen sich Kosten sparen, Prozesse analysieren und Produktpreise kalkulieren.

Was sind Leistungen einfach erklärt? ›

Leistungen einfach erklärt

Leichter gesagt bezeichnet man mit dem Begriff alle im Zuge eines Erzeugungsprozesses hergestellten Güter und Dienstleistungen. So könnten für einen Konditor zum Beispiel seine Kuchen und Desserts entsprechende Leistungen sein.

Was sind Grundkosten in der Kosten- und Leistungsrechnung? ›

Grundkosten werden im internen Rechnungswesen (auch: Kosten- und Leistungsrechnung oder KLR) betrachtet, der der es um die genaue Kostenzuweisung für jede produzierte Produkteinheit bzw. erbrachte Leistung im Rahmen der Preisgestaltung geht.

Was ist ein Aufwand aber keine Kosten? ›

Kalkulatorische Zinsen und Mieten für die Nutzung von Eigenkapital bzw. von eigenen Gebäuden gehören ebenso dazu. Diesen kalkulatorischen Kosten steht kein Aufwand entgegen. Daher werden sie auch Zusatzkosten genannt.

Wie rechnet man Kosten? ›

Um die Stückkosten bzw. die variablen Stückkosten zu berechnen, also was ein einzelnes Produkt kostet, werden die Gesamtkosten durch die Produktionsmenge oder die geleisteten Dienste geteilt. Diese Berechnung ergibt den Stückpreis für ein Produkt bzw. eine Leistung, die sogenannten variablen Stückkosten.

Wie berechnet man Istkosten? ›

Die Berechnung der Istkosten

Die Istkosten werden berechnet, indem die Istmengen mit den Istpreisen multipliziert werden. Da in der Regel auch kalkulatorische Kosten berücksichtigt werden, handelt es sich in den meisten Fällen nicht um eine reine Istkostenrechnung.

Ist Miete Aufwand oder Ertrag? ›

Der Aufwand entsteht, durch Verbrauch bzw. Nutzung von Gütern und Dienstleistungen, durch Steuern und anderweitige (sonstige) Ausgaben. Dazu gehören beispielsweise: Miete.

Sind Erträge aktiv oder passiv? ›

Erträge führen zu einer Erhöhung des Eigenkapitals, stellen also einen Zugang auf dem Passivkonto Eigenkapital dar. Zugänge auf Passivkonten stehen im Haben, weshalb Erträge im Haben gebucht werden.

Ist Ertrag Umsatz oder Gewinn? ›

Umsatz wird oft auch als Erlös bezeichnet. Der Umsatz gibt also an, wie viel ein Unternehmen insgesamt eingenommen hat. Der Ertrag gibt an, wie viel ein Unternehmen nach Abzug aller Kosten verdient hat.

Welche Arten der Kostenrechnung gibt es? ›

Drei Arten der Kostenrechnung
  • Kostenartenrechnung: Bei der Kostenartenrechnung werden Kosten (nach Kostenarten gegliedert) erfasst. ...
  • Kostenstellenrechnung. Kostenstellen sind Arbeitsstation wie PC-Arbeitsplätze, Druckmaschinen, Buchbindereimaschinen. ...
  • Kostenträgerrechnung:
Feb 28, 2011

Welche Begriffe gehören zu der Kostenrechnung? ›

Welche zentralen Begriffe liegen der Kostenrechnung zugrunde? Die Kostenrechnung beruht in ihrem Grundprinzip auf den vier Begriffen „Aufwand“, „Kosten“, „Ertrag“ und „Leistung“. Diese müssen daher besonders sorgsam definiert werden, um eine entsprechende Grundlage für die Kostenrechnung zu schaffen.

Was ist die wichtigste Aufgabe der Kostenstellenrechnung? ›

Die Kostenstellenrechnung dient der genauen Zuordnung der Kosten innerhalb des Betriebes. Ihr Ziel ist es, Transparenz zu schaffen, Einsparungspotential aufzuzeigen und Kostenplanung und Kontrollen zu ermöglichen.

Welche 4 Kostenarten gibt es? ›

Kostenarten
  • Personalkosten.
  • Betriebsmittelkosten.
  • Werkstoffkosten.
  • Kapitalkosten.

Was ist der Unterschied zwischen Kostenarten und Kostenstellen? ›

Im Unterschied zur Kostenstellenrechnung dient die Kostenträgerrechnung dazu, alle betrieblichen Einzelkosten zu erfassen und diese für einzelne Kostenträger aufzuschlüsseln. In der Kostenartenrechnung werden die anfallenden Kosten (in Abgrenzung zu den Aufwendungen) sowie Leistungen im Betrieb erfasst.

Sind Abschreibungen Aufwand oder Kosten? ›

Finanzplanung: Abschreibungen sind Kosten und gehören daher in die Kostenplanung. Als Kosten reduzieren Abschreibungen Ihr geplantes Betriebsergebnis und Ihr geplantes Ergebnis vor und nach Steuern.

Sind Gehälter Kosten oder Aufwand? ›

Kosten sind alle Aufwendungen, die aus dem betrieblichen Leistungsprozess heraus entstanden sind. Aufwendungen von Lohn und Gehalt sind beispielsweise auch Kosten.

Sind Löhne Kosten? ›

Wenn ein Unternehmen Mitarbeitende beschäftigt, entstehen ihm dadurch Kosten. Diese werden als Personalkosten bezeichnet. Darunter fallen direkte Kosten wie Löhne und Gehälter sowie Personalnebenkosten, wie Sozialleistungen und Verwaltungskosten.

Sind Abschreibungen fixe oder variable Kosten? ›

Abschreibungen werden als variable Kosten betrachtet, wenn Wirtschaftsgüter nach Betriebsstunden oder Laufzeit abgeschrieben werden.

Was sind die wichtigsten Kostenarten? ›

Kostenartenrechnung / 5 Welche sind die wichtigsten Kostenarten?
  • Personalkosten. Die Personalkosten umfassen alle Aufwendungen, die für den Produktionsfaktor Arbeit gemacht wurden. ...
  • Materialkosten. Die Materialkosten umfassen in der Praxis meist nur das Fertigungsmaterial. ...
  • Energiekosten. ...
  • Kommunikation.

Was sind variable Kosten einfach erklärt? ›

Was sind variable Kosten? Unter variablen Kosten versteht man unter anderem Fremdleistungen, die in direktem Zusammenhang mit der Produktionsmenge stehen. Beispiele dafür sind Rohstoffe, Materialkosten, Hilfsmittel, Akkordlöhne, Frachtkosten oder Provisionen.

Sind Löhne fixe oder variable Kosten? ›

Zu den fixen Kosten gehören zum Beispiel: Mieten. Gehälter und Löhne.

Wie berechnet man fixe und variable Kosten? ›

Daraus ergibt sich die Formel:
  1. Fixe Kosten + variable Kosten / Produktionsmenge = Stückkosten. Um anteilige Fixkosten zu berechnen, sind also mehrere Schritte erforderlich. ...
  2. 100.000 Teebeutel x 0,1 € pro Stück = 10.000 € variable Kosten. ...
  3. Fixkosten (3.000 €) / 100.000 Teebeutel = 0,03 € fixe Stückkosten.
May 19, 2022

Sind Mitarbeiter fixe oder variable Kosten? ›

Personalkosten. Personalkosten sind, zumindest in Deutschland, zum großen Teil Fixkosten. Rechtlich ist es nur in engen Grenzen möglich, die Arbeitszeiten und die Anzahl der Mitarbeiter flexibel an die Beschäftigung im Unternehmen anzupassen.

Welche zwei Aufgaben hat die Kostenstellenrechnung? ›

Die Kostenstellenrechnung hat folgende Aufgaben und Funktionen: Bindeglied zwischen Kostenartenrechnung und Kostenträgerrechnung. sachgerechte Verteilung der Gemeinkosten auf die verursachenden Kostenstellen.

Welche Fragen beantwortet die Kostenrechnung? ›

Grundsätzlich beantwortet die Kostenartenrechnung die Frage: „Welche Kosten sind im Unternehmen in welcher Höhe angefallen? “ Die angefallenen Kosten werden dabei nur grundlegend aufgestellt; es erfolgt keine Zuordnung zu bestimmten Produkten oder Abteilungen.

Wie funktioniert die Kostenstellenrechnung? ›

In der Kostenstellenrechnung werden die im jeweiligen Zeitraum angefallenen Kosten auf die Verursacher, also die Kostenstellen, verteilt. Damit lassen sich genaue Informationen für die Kostenkontrolle ermitteln, die wiederum deutlichen Einfluss auf die Handlungsentscheidungen haben.

Was wird in der Kosten- und Leistungsrechnung als Abgrenzungsrechnung bezeichnet? ›

Die Abgrenzungsrechnung ist der erste Schritt der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR). Im Rahmen der Abgrenzungsrechnung werden die Ergebnisse der Finanzbuchhaltung und der Kosten- und Erlösrechnung miteinander verglichen.

Sind Einnahmen immer Erträge? ›

Eine Einnahme und ein Ertrag können identisch sein, aber das muss nicht zwangsläufig so sein. Einnahmen sind Sachwerte und Leistungen, denen ein Geldwert beigemessen wird, und die das Unternehmen auf den Markt bringt.

Was ist neutraler Aufwand und Ertrag? ›

Neutrale Erträge sind alle (übrigen) Erträge des Unternehmens, die jedoch nichts mit der eigentlichen betrieblichen Aufgabe bzw. dem originären Leistungserstellungsprozess des Unternehmens zu tun haben.

Sind Leistungen und Erlöse das gleiche? ›

Erlös im Rechnungswesen

Erlös“ wird zuweilen anstelle des Begriffs Leistung verwendet: Im Handelsunternehmen sind Erlös und Leistung als (betrieblicher) Ertrag identisch, weil es keine Bestandsveränderungen an Halb- und Fertigfabrikaten sowie keine Eigenleistungen gibt. Ähnliches gilt für reine Dienstleister.

Was ist das Ziel einer Kostenrechnung? ›

Die Kostenrechnung dient der Ermittlung von Preisuntergrenzen und durch Optimierung der Preise lassen sich Wettbewerbsvorteile erzielen. Auch in der Vertriebspolitik, Bereitstellungsplanung und Produktionsprogrammplanung spielen die Ergebnisse der Kostenrechnung eine wichtige Rolle.

Ist die KLR verpflichtend? ›

Im Gegensatz zur Finanzbuchhaltung musst Du eine Kosten- und Leistungsrechnung nicht verpflichtend durchführen. Als Unternehmer:in kannst Du die KLR vielmehr selbstständig, freiwillig und nach Deinen Anforderungen anwenden, um Dein Unternehmen erfolgreich zu optimieren.

Ist-Kosten und Leistungsrechnung Controlling? ›

Die Kosten- und Leistungsrechnung liefert einen großen Teil der Daten die im Controlling verwertet werden. Sie ist Teil des internen Rechnungswesens das wiederum Teil des betrieblichen Rechnungswesens ist.

Was ist der Unterschied zwischen Erlös und Ertrag? ›

Umsatz wird oft auch als Erlös bezeichnet. Der Umsatz gibt also an, wie viel ein Unternehmen insgesamt eingenommen hat. Der Ertrag gibt an, wie viel ein Unternehmen nach Abzug aller Kosten verdient hat.

Sind Abschreibungen Aufwand oder Ertrag? ›

Es ist aber ganz einfach: Abschreibungen sind Aufwand, die in der Buchhaltung den Wertverlust von Vermögensgegenständen des Anlage- und Umlaufvermögens dokumentieren. Da Abschreibungen den Gewinn eines Geschäftsjahres und somit die Steuerlast für den Unternehmer mindern, sind sie vom Finanzamt reglementiert.

Videos

1. Kosten- und Leistungsrechnung - Grundlagen & Begriffe KLR - Aufgaben, Kosten, Leistungen & Systeme
(Die Merkhilfe Wirtschaft)
2. Grundbegriffe der Kosten- und Leistungsrechnung – Ein- & Auszahlung, Ein- & Ausgaben, Erträge etc.
(Die Merkhilfe Wirtschaft)
3. Finanzbuchhaltung vs. Kosten- und Leistungsrechnung - 👨🏼‍🎓 EINFACH ERKLÄRT 👩🏼‍🎓
(caesar.academy)
4. Kostenartenrechnung - Am Beispiel einfach erklärt
(Wirtschaft - simpleclub)
5. Ergebnistabelle erstellen einfach erklärt - Abgrenzungsrechnung - Kostenartenrechnung
(Christian Hakenes)
6. Kosten- und Leistungsrechnung Gundbegriffe | Leistung/Kosten | Aufwandsarten | wirtconomy
(wirtconomy)
Top Articles
Latest Posts
Article information

Author: Trent Wehner

Last Updated: 05/10/2023

Views: 6223

Rating: 4.6 / 5 (76 voted)

Reviews: 91% of readers found this page helpful

Author information

Name: Trent Wehner

Birthday: 1993-03-14

Address: 872 Kevin Squares, New Codyville, AK 01785-0416

Phone: +18698800304764

Job: Senior Farming Developer

Hobby: Paintball, Calligraphy, Hunting, Flying disc, Lapidary, Rafting, Inline skating

Introduction: My name is Trent Wehner, I am a talented, brainy, zealous, light, funny, gleaming, attractive person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.